Tagesausflug Schloss Ludwigslust

Die Geschichte der „Jungfer Clara“ – oder wie ein indisches Panzernashorn ins Schloss Ludwigslust gelang

Die Gemäldesammlung des Mecklenburgischen Herzog Christian Ludwig, der 1750 ein Konvolut an Gemälden von dem französischen Hofmaler Jean-Baptiste Oudry kaufte, ist wahrlich eine Besonderheit. Selbst Kinder und Jugendliche dürften verblüfft sein angesichts der lebensgroß dargestellten exotischen Tiere wie Löwe, Leopard, Tiger und ja – eben Jungfer Clara, das indische Panzernashorn, die sich in der Gemäldesammlung des Hauses befinden. Die Gemälde waren von so beachtlichen Maßen, dass sie über lange Phasen der wechselvollen Geschichte, nicht zuletzt während der Besetzung des Landes Anfang des 19. Jahrhunderts durch die napoleonischen Truppen, in Vergessenheit gerieten.*

Pikantes Detail: das Rhinozeros existierte wirklich und von dem ehemaligen holländischen Kapitän, Douwe Mout van der Meer kreuz und quer in Europa ausgestellt, galt es in seiner Zeit als eine wirkliche Sensation.

Eine weitere architektonische Besonderheit hat das Interieur des Schlosses zu bieten. Bei einem Rundgang durch die den Besuchern zugänglichen Räumlichkeiten, erschließt sich dem Betrachter im großen goldenen Saal die prunkvolle Ausstattung der Wandgestaltung,  weiße hölzerne Paneelen sind mit goldenen Zierapplikationen aus Papiermaché gefertigt. Schöner Schein oder kunstvolle Attrappe? Der Betrachter entscheidet… die Kunstfertigkeit steht für sich!

*Literatur: Gero Seelig, Schloss Ludwigslust und die Gemäldesammlung der Mecklenburgischen Herzöge, Hgg. Vom Staatl. Museum Schwerin/Ludwigslust/Güstrow und den Staatl. Schlössern und Gärten Mecklenburg-Vorpommerns, Deutscher Kunstverlag, 2016

Bildnachweis: Staatliche Schlösser und Gärten M-V (mv-schloesser.de)

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